Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Weiter durch die Bergamasker Alpen nach Westen


Lago del Barbellino Naturale mit Monte Torena
Lago del Barbellino Naturale mit Monte Torena

Der folgende Vormittag war verregnet. Nachdem es aber mittags aufgehört hatte, machten wir noch einen Spaziergang zum Lago del Barbellino Naturale, wo wir uns im Rifugio Barbellino stärkten. Der Niederschlag hatte die Berggipfel leicht mit Schnee eingepudert, was nun besonders schön wirkte.
In den Bergamasker Alpen gibt es ja viele endemische Pflanzen, die sonst nirgends vorkommen. Während in den Kalkgebieten das Veilchen Viola dubyana wächst, wird es in den Gebieten mit silikatischen Gesteinen durch das hübsche Viola comolla vertreten, siehe linkes Foto.
Am nächsten Morgen führte uns ein Pfad zum unteren, kleinen Stausee. Danach mußten wir die Schuhe ausziehen, um barfuß durch einen Fluß aus dem Tal Valmorta zu gehen. Danach steil über Wiesengelände bergauf, immer wieder an Steinböcken vorbei zum Passo di Corno.

Pizzo Tendina
Pizzo Tendina

Nach dem Paß ging es hinab zum Rifugio Coca. Zur nächsten Hütte im Tal aufwärts zum Lago di Coca, über dem der Pizzo Coca thront, der höchste Berg der Bergamasker Alpen. Nun teilweise mit Ketten steil den Berghang hinauf bis zu einem Paß. Auf der anderen Seite recht einfach über Geröll und Schneefelder bis zu einer Rinne, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Oberhalb der Rinne macht die Landschaft in 2.700 m Höhe einen arktisch kargen Eindruck. Über Schutt und teilweise steile Schneefelder mit inzwischen eingesetztem Donnergrollen bergab zum Rifugio Baroni al Brunone, der einzigen Hütte unseres Urlaubs, deren Hüttenwirt wortkarg und muffelig ist. Hier trafen wir nach 12 Tagen erstmals wieder Deutsche.
Morgens war das Wetter wieder sonnig. Wir wanderten leicht und mit wenig Höhenunterschied den Hangweg nach Westen. Nach Queren eines Bachtals ging es bergauf zum Passo di Val Secca. Davor lohnt sich der Blick zurück zum Pizzo Tendina, den das rechte Foto zeigt. Er erinnert mit seinen steilen Flanken an Berge, die von Fotos aus Südamerika bekannt sind.

Laghetti di Porcile
Laghetti di Porcile

Nach dem Paß gemütlich zum Rifugio Fratelli Longo, das am hübschen Lago Rotondo liegt, den das linkes Foto zeigt. Am nächsten Tag eine ruhige Rundwanderung, bevor es vorbei an einigen Bergseen nach Carona ging. Nach einer Nacht im Ort fuhren wir mit dem Bus nach Foppolo und starteten am nördlichen Ortsrand erst durch Wald, dann über Wiesen zum Passo di Porcile, dann oberhalb der gleichnamigen Seen hinauf zur Bocchetta dei Lupi zum Rifugio Dordona, der letzten Hütte unseres Urlaubs. Die letzte Wanderung führte uns dann vorbei an den Laghetti di Porcile nach Tàrtano, von wo uns der Bus nach Morbegno brachte, wo wir im Hotel Trieste schliefen.
Dummerweise streikten am nächsten Tag die Eisenbahner von Trenitalia, zum Glück aber nicht die von Trenord, der dortigen Eisenbahngesellschaft, so daß wir - wenn auch verspätet - Tirano erreichten. Von dort in die Schweiz mit der Rhätischen Bahn auf einer sehr empfehlenswerten Fahrt über den Passo di Bernina bis nach Pontresina. In leichter Wanderung nach Celerina, von wo wir am letzten Morgen die Rückfahrt antraten.


Letzte Änderung: 19.8.2019 | Adresse: www.alpenfreunde.info/bergamasker_3.php