Vom Rifugio Fratelli Longo ging es über den Passo d'Aviasco und vorbei am Lago Colombo zum Rifugio Laghi Gemelli. In der Nähe der Hütte steht die kleine Kapelle, die das rechte Foto zeigt. Nachts gab es ein starkes Gewitter. Erst morgens hörte es zu regnen auf. Dementsprechend flossen überall auf dem Weg nach Carona Bäche durch den Wald. In Carona bezogen wir unsere Unterkunft, das B&B Campo Base, wo es endlich einmal wieder ein richtig gutes Frühstück gab.
Morgens nahmen wir den Bus nach Foppolo und stiegen auf zum Passo di Porcile, nachdem es leicht zu regnen begonnen hatte, und gingen an den Laghi di Porcile vorbei in das Tal Val Lunga. Dummerweise fing ein starkes Gewitter an, so daß wir versuchten, zügig tiefer zu kommen. In einer ehemaligen und nicht mehr ganz dichten Alphütte stellten wir uns unter. Weiter ging es zum Rifugio Beniamino, einer privaten Unterkunft. Auch hier servierte man uns ein leckeres Abendmenü.
Der nächste Morgen brachte uns dann einen Wechsel. Wir wanderten vorbei an kleinen Siedlungen mit bodenständiger Architektur (Foto links) nach Tartano und nahmen den Bus nach Morbegno. Nach einer Nacht im Hotel fuhren wir mit Bahn und Bus über Sondrio in die Valmalenco nach Chiesa in Valmalenco, von wo wir zum Rifugio Bosio-Galli wanderten. Hier trafen wir nach zwei Wochen erstmals wieder deutsche Wanderer. Wieder gönnten wir uns einen gemütlichen Tag und nahmen uns den Lago di Zana und den Sasso Bianco als Ziele. Der 3.678 m hohe Monte Disgrazia ist dort der Blickfang.
Vom Rifugio Bosio-Galli taleinwärts zum 2.844 m hohen Passo di Corna Rossa, von wo wir die nächste Hütte, Rifugio Ponti, schon sehen konnten. Vom Paß hinunter ging es recht steil mit Sicherungen über Schutt. Unten angekommen, dann noch über einen Fluß und eine Moräne zur Schutzhütte.
Vom Rifugio Cesare Ponti über viele Blöcke zum Paß Bocchetta Roma. Mit Sicherungen steil hinunter, über eine Moräne vorbei am Bivacco Kima zum Passo di Cameraccio, dem mit 2.950 m höchsten Paß des Sentiero Roma. Das sollte aber nur der erste von drei Pässen an diesem anstrengenden Tag sein, auch wenn die Landschaft wirklich toll ist. Vorbei am Bivacco Manzi erst bergab, dann - jetzt wieder mit leichtem Gewitter - zunehmend steil bergauf mit Hilfe von Ketten zum Passo Val Torrone. Oben konnten wir endlich unser Tagesziel sehen, das Rifugio Allievi Bonacossa.
Da wir am Folgetag wieder drei Pässe zu überwinden hatten, starteten wir früh zum Passo dell'Averta. Bevor wir den Aufstieg zum zweiten Paß, dem Passo Qualido Nord, in Angriff nehmen konnten, mußten wir uns unter einem Felsen wieder vor einem Gewitter in Sicherheit bringen. Nach einer halben Stunde war es zum Glück vorbei. Hinter dem Paß ging es recht eben zum Aufstieg des dritten Passes, des Passo del Camerozzo. Mit vielen Ketten ging es steil bergauf und auf der anderen Seite wieder mit Ketten problemlos ins Tal, über viele Bäche zum Rifugio Gianetti. Oberhalb grüßten uns die Berge, die die Grenze zur Schweiz bilden, darunter so bekannte Berge wie Pizzo Badile und Pizzo Cengalo. Eine tolle Kulisse!
Vom Rifugio Gianetti über den Passo del Barbacan est zum Rifugio Olmo. Der nächste Tag sollte uns eigentlich über den letzten Paß zum Rifugio Bresciadega bringen. Da der Himmel aber schon bald nach dem Frühstück nicht nur zuzog, sondern es auch zu donnern begann, entschieden wir uns für den Abstieg nach Bagni del Masino, von wo uns der Bus nach Morbegno brachte. Nach einer weiteren Nacht im Hotel fuhren wir mit dem Zug nach Novate Mezzola nördlich des Lago di Como und wanderten nach Codera, wo wir ohnehin zwei Nächte verbringen wollten. So fehlte uns zwar ein Stück des Sentiero Roma, aber die eindrucksvollsten Etappen haben wir geschafft. Der Sentiero Roma ist kein einfacher Weg. Man braucht Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer das erfüllt, kann eine tolle Wanderung in faszinierender Landschaft erleben!
erster Teil des Urlaubs: Bergamasker Alpen - einsame Berge südlich der Valtellina (Veltlin)
Letzte Änderung: 26.8.2023 | Adresse: www.alpenfreunde.info/bergamasker_5.php