Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Vom Lago di Como zum Lago di Lugano und nach Locarno


Panorama vom Rifugio Menaggio
Panorama vom Rifugio Menaggio

Da wir in Cardano zwei Übernachtungen geplant hatten, konnten wir einen Tag nutzen, um mit wenig Gepäck bis zum Rifugio Menaggio aufzusteigen. Das ist eine Hütte des CAI, des Italienischen Alpenclubs, die zu dieser Jahreszeit natürlich nicht bewirtschaftet ist, zumindest nicht in der Woche. Jedenfalls hatten wir ein Ziel. Wie weit wir in Anbetracht der Schneelage kommen würden, war nicht abzuschätzen. Über Codogna und Barna folgten wir dem beschilderten Weg. Hier ist das Arbeitsgebiet des Alpenvereins, da gibt es auch Markierungen und Wegweiser! Lediglich an den nordwestseitig geneigten Hängen des Monte Grona war der Schnee noch 30 cm hoch oder mehr. Ohne Probleme gelangten wir zum Rifugio Menaggio. Kurz vorher hatte die Sonne die graue Wolkendecke durchbrochen, so daß wir eine lange Pause in 1400 m Höhe genießen konnten. Die Aussicht auf den Lago di Como war natürlich der Blickfang. Leider ließ die Zeit keinen Versuch mehr zu, den Gipfel des Monte Grona zu erreichen. Beim Wandern durch hohen Schnee geht doch viel Zeit verloren.

Panorama von Lanzo d'Intelvi zum Lago di Lugano
Lago di Lugano

Über Codogna und Bene Lario wanderten wir am Lago di Piano entlang. Da wir einen auf der Karte eingezeichneten Wanderweg nicht fanden, mußten wir bis Osteno leider an der Straße latschen. Dort sollte es laut Kompass-Karte durch Wald oberhalb des Sees weitergehen, bis der Anstieg nach Lanzo d'Intelvi beginnt. Dummerweise hörte der Weg nach wenigen km auf, so daß wir wieder zurück nach Osteno mußten, um von dort aus hochzugehen. Schade, daß auf die Karten dieses Verlags so wenig Verlaß ist! Unser Hotel lag auch keinesfalls direkt im Ort, sondern einige km außerhalb. In Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit waren wir froh, unser Tagesziel schließlich gefunden zu haben. Auf Empfehlung der Hotelbesitzerin suchten wir in Lanzo einen wunderschönen Aussichtspunkt auf (siehe Panorama rechts). Hierhin führte früher einmal eine Standseilbahn. Der Blick reichte bei strahlend blauem Himmel bis zu den Walliser Alpen mit dem markanten Monte Rosa.

Sonnenuhr an der Kirche in Mugena
Sonnenuhr

Der weitere Weg führte über den nahen Bergkamm, auf dem die Grenze zur Schweiz verläuft, hinunter zum Lago di Lugano. Leider waren auf der Nordwestseite derart große Schneemassen (teilweise weit über 50 cm, wo der Schnee von oberen Hangbereichen auf den Weg gerutscht war), daß das weitere Vorankommen äußerst anstrengend und zeitraubend war. Zwischendurch waren wir zu allem Überfluß auch nicht mehr sicher, überhaupt noch auf dem richtigen Weg zu sein. Schließlich schafften wir es aber doch, über Campione und den Damm nach Melide zu kommen. Zu Fuß an dem Tag noch Lugano zu erreichen, daran war nicht mehr zu denken, so daß wir schweren Herzens den Zug nehmen mußten. Gerne wären wir über den Monte San Salvatore gegangen.

Die letzten Tage führten uns dann durch hügelige Landschaft von Lugano zum Ortsteil Pradello, dann in den Wald bis Muzzano. Nach dem Überqueren des breiten und lauten Tals des Agno wurde es mit dem Aufstieg auf den Bergrücken mit den Kirchen Santa Maria und San Bernardo wieder richtig beschaulich. Schon am frühen Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft in Arosio. Das Fremdenverkehrsamt des Malcantone hat hier schöne themenbezogene Wege markiert. So gibt es einen Sentiero del Castagno, der naturgemäß durch viel Kastanienwald führt, und einen Weg der Sonnenuhren, siehe das Foto über diesem Text.
Am vorletzten Tag ging es gemütlich durch Wald und immer wieder durch Dörfer am Monte Ceneri vorbei bergab nach Contone. Im oberen Bereich kann man noch auf einer alten, gepflasterten Römerstraße gehen. In Contone wurden wir wieder ausgesprochen freundlich begrüßt und abends auch noch zum Essen gefahren. Eine sehr empfehlenswerte Unterkunft!
Schließlich mußten wir am letzten Tag die Piano di Magadino überqueren, besuchten das Naturschutzgebiet, das für Vögel viele Brutmöglichkeiten bietet, und gingen von nun an stets am Lago Maggiore entlang. Hier konnten wir die Frühlingssonne genießen, bevor am späten Nachmittag unser Zug nach Norden abfuhr.

11. Etappe: Von Locarno bis Alagna

Letzte Änderung: 6.1.2019 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_10_2.php