Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Über den Hochschwab und den Eisenerzer Reichenstein

Von der Turnauer Alm erreichten wir nach einem reichlichen Frühstück in ca. 3 Stunden über Waldwege den Ort Seewiesen. Von da ging es erst einmal sehr flach in das Seetal. Als wir in den Wald kamen, staunten wir nicht schlecht, wieviel Geröll zwischen den Bäumen lag. Vielleicht hatte ein Frühjahrshochwasser den Wald mit seinen Sedimenten durchflossen. Am Nachmittag erreichten wir in sehr schöner Lage die Voisthaler Hütte, wo wir eigentlich 2 Nächte bleiben wollten, um mit leichtem Gepäck den Hochschwab zu erkunden.
Wegen einer angekündigten Kaltfront verließen wir die Hütte jedoch schon am nächsten Morgen. Auf dem Plateau wurden wir von tiefen Wolken, stürmischem Wind und Sturmböen begrüßt. Das Schiestlhaus sahen wir wegen des Nebels nur ein paar Sekunden lang, dann war es wieder verschwunden, eine faszinierende Stimmung. Zum Glück blieb es trocken, und immer wieder gab es kurzzeitig freie Sicht. So konnten wir wenigstens erkennen, durch welch tolle Landschaft wir wanderten. Riesige Dolinen mit tiefen Abgründen und steilen Schneefeldern übten eine starke Faszination auf uns aus.

Frauenmauerhöhle

Der Weg hinunter zur Häuselalm war sehr schön und blumenreich. Von der Alm, wo wir uns noch ein Stück Kuchen gönnten, war es nur noch gut 1 Stunde zur Sonnschienhütte. Das reichte aber, daß uns ein Gewitter doch noch zuvorkam und wir es vorzogen, in einem Waldtälchen auszuharren und nicht über die freie Fläche der Sonnschienalm zu gehen.
Am nächsten Tag kam dann auch das angekündigte Regenwetter. Vormittags konnten wir noch in Hüttennähe Pflanzen fotografieren, nachmittags regnete es dann ausgiebig.
Am nächsten Morgen hörte der Regen dann wie bestellt nach dem Frühstück auf, so daß wir über die Kulmalm zur Frauenmauer mit der gleichnamigen Höhle gingen. Mit guten Leuchten kann man wohl durch die Höhle hindurchgehen und auf der anderen Seite wieder herauskommen. Da wir nur eine "Funzel" im Gepäck hatten, wollten wir das lieber nicht riskieren und gingen weiter zur Leobener Hütte, wo wir sehr herzlich begrüßt und gut bewirtet wurden. Eine einfache, rustikale Hütte mit Kerzenlicht.

Bei richtig schönem Wetter gingen wir am 16. Juli über den Knappensteig hinunter nach Präbichl. Vom Präbichler Hof führt ein sehr schöner Weg zur Reichensteinhütte. Da es wegen der steilen Berghänge keine Zufahrt zur Hütte gibt, werden die Wanderer gebeten, Brennholz mit hoch zu nehmen. Als Dankeschön wartet ein Schnapserl! Durch schöne, bunte Hochstaudenfluren und mit immer wieder tollen Aussichten erreichten wir die Hütte, von wo es nur ein Spaziergang zum nahen Gipfel ist. Hier bestaunten wir das umfangreiche Panorama.

Sonnenuntergang vom Eisenerzer Reichenstein

Nach dem Abendessen nutzten wir das schöne Wetter, um den Sonnenuntergang zu genießen. Als die Sonne schließlich unterging, mußten wir erkennen, daß das nächste angekündigte Regenwetter schon im Anmarsch war. In der Tat begann es morgens zu regnen, wodurch die Felsen extrem glitschig wurden. Jeder Schritt mußte gut überlegt sein.
Als wir in Trofaiach angekommen waren, fuhren wir mit dem Bus nach St. Stefan, wo wir für 2 Tage eine private Unterkunft bestellt hatten. Schließlich muß ja auch einmal die Wäsche gewaschen werden. Und nach mehreren Tagen Hüttenwanderung weiß man eine Dusche so richtig zu schätzen...


Etappe 3, Teil 3: Über Gleinalpe und Koralpe nach Süden

Letzte Änderung: 26.10.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_3_2.php