Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Über Gleinalpe und Koralpe nach Süden

Pferde am Roßbachkogel

Mit dem Bus nach St. Stefan? Das wäre nicht konsequent, wo wir doch jedes Stück zu Fuß gehen wollen! Also fuhren wir (dafür jetzt mal mit Tagesgepäck) am nächsten Morgen nach Trofaiach zurück und gingen brav die Strecke über die Mittelgebirgshöhen nach St. Stefan ob Leoben.
Ein recht langer Marsch führte uns am 19.7.2008 weiter Richtung Osten. Da wir natürlich nicht auf der Straße nach Hinterlobming gehen wollten, wählten wir eine Forststraße bis Rameta und dann einen kleineren Hangweg, der bei einer Alm plötzlich endete. So war Querfeldeingehen angesagt. Durch die auch im weiteren Wegverlauf schlechte Beschilderung war es nicht einfach, sich zurechtzufinden. Schließlich kamen wir bei der Oberen Vorderleitenhütte in eine ganz andere Landschaft, die uns mehrere Tage lang begleiten sollte. Die Pflanzenwelt ist recht artenarm, wird aber von Arten geprägt, die in den Kalkgebieten fehlen, wie Saponaria pumilio, dem niedrigen Seifenkraut. Eines war hier oben deutlich zu erkennen: Wir wanderten direkt am Ostalpenrand entlang. Nach Osten zu wird's zusehends flacher. Abends erreichten wir die Gleinalpe.

Am kommenden Morgen gingen wir über den Roßbachkogel, der seinem Namen entsprechend von Pferden beweidet wird, zum Stierkreuz und zur Abzweigung zum Steinplanschutzhaus. Wir folgten jedoch dem Weg Richtung Gaberl. Der Fichtenwald, durch den wir ein kurzes Stück gehen mußten, zeigte deutlich, daß man in manchen Gebieten von naturgemäßer Forstwirtschaft noch nichts gehört hat. Am frühen Abend kamen wir bei unserer nächsten Station an und schliefen im Gaberlhaus, wo es abends ein heftiges Gewitter gab. Aber das konnte uns egal sein...
Am 21.7. hörte der Regen morgens nach dem Frühstück auf, wie es sich gehört. Der Weg führte uns über den Rappoldkogel und den Peterer Sattel durch eine Landschaft, die uns an schottische Highlands erinnert.

Speikkogel auf der Packalpe

Nach 8 Stunden Gehzeit, davon die letzten beiden bei Regen, erreichten wir endlich das Barbarahaus, eine empfehlenswerte, sehr nett geführte Unterkunft der Naturfreunde.
Der weitere Weg ging durch viel Wald, meist an der Landesgrenze Steiermark/Kärnten entlang, zur Weinebene, wo wir wieder in die "Kogel-Landschaft" mit den Wiesenbuckeln kamen. Einige Regenschauer, die uns zwar fast alle verschonten, aber in den Karawanken hängen blieben, versperrten leider meist den Blick zu diesem Grenzgebirge zu Slowenien, durch das unsere 4. Etappe führen wird. Abends wählten wir dann in Ermangelung von Unterkunftsmöglichkeiten auf der Weinebene den Gasthof Pfeifferstocker.
Am letzten Wandertag gingen wir bei kaltem und stürmischem Wetter zur Koralpe, wo wir wegen des dichten Nebels Mühe hatten, das Koralpenhaus zu finden. Es war so extrem ungemütlich, daß wir auf eine Übernachtung dort oben verzichteten und die Gelegenheit ergriffen, mit dem Bus nach Wolfsberg zu fahren und am nächsten Tag mit dem Zug über Klagenfurt zurück nach Holzminden.
Auf die letzten Tage zurückblickend, wo wir das Hochgebirge doch vermißten, freuen wir uns auf die Karawanken!

Etappe 4, Teil 1: Von der Koralpe über Lavamünd bis Bleiburg

Letzte Änderung: 22.2.2018 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_3_3.php