Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Die Hohe Wand

Hohe Wand

Mit dem Zug nach Puchberg gefahren, machten wir uns auf den Weg, die Hohe Wald zu "erklimmen". Es handelt sich um einen kilometerlangen Steilabfall. Oben ist das Gelände fast plateauartig flach.
Von Puchberg aus gingen wir zum Grünbacher Sattel. Von da an ging's bergauf. Zum "Gelände" gab es noch einige Markierungen. Von dort zur wahrlich nicht mehr weiten Hohen Wand oder zur 1. Hütte, der Wilhelm-Eichert-Hütte, jedoch keine mehr. Es kam uns vor, als wäre eine Grenze dazwischen, wo rivalisierende Gruppen den anderen keine Gäste gönnen! Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten kamen wir etwas verspätet bei der erwähnten Hütte an, wo wir die einzigen Gäste waren und sehr nett mit leckeren Palatschinken bewirtet wurden.
Direkt bei der Hütte konnten wir Gemsen beobachten, die wenig Scheu zeigten.
Der Ausblick von der Kante zum Schneeberg ist ein Genuß! Auch sonst bietet die Hohe Wand erwartungsgemäß ständig schöne Blicke.

Landkarte Puchberg - Wilhelm-Eichert-Hütte © BEV, 2006

Am nächsten Morgen hatten wir in der Tat diese genußreiche Wanderung bei sehr schönem Wetter vor uns. Wir gingen nämlich zum Herrgottschnitzerhaus, das an der NO-Ecke der Hohen Wand liegt. Bis auf ein paar Ecken mit mehr Trubel (z.B. beim Hochkogelhaus, wohin man mit dem Auto fahren kann) handelt es sich um eine ruhige Strecke. An einigen Stellen gibt es kleine Klettersteige oder andere Wege, die an der Kante nach unten führen. Auch hier gibt es schöne Einblicke in die Wand. Da im Frühling der Wald noch nicht grün war, konnten wir an mehreren Stellen Steinböcke beobachten. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet!

Der Weg ist recht gemütlich, nur am Leitergraben geht es einmal stärker ins Tal hinab und gleich darauf wieder hoch.Auch die Flora profitiert von der sonnigen Steilkante. Zahlreiche Küchenschellen (Pulsatilla grandis) erfreuten unser Auge. Auch die Schwarzkiefern gaben - wie schon am Peilstein - schöne Fotomotive. Am anderen Ende der Hohen Wand angekommen, gab es im Herrgottschnitzerhaus abends ein ungarisches Gericht, sehr lecker!
Der nächste Tag führte uns wieder den größten Teil der Strecke zurück: Das Hubertushaus stand auf dem Programm. Wer sich fragt, warum wir solch eine seltsam anmutende Streckenführung gewählt haben: Wir hatten den Beginn unserer Alpendurchquerung eigentlich konsequent von Wien ausgehend geplant. Unter anderem wegen des langen Winters hatten aber nicht alle anvisierten Hütten offen, so daß wir die Reihenfolge umstellen mußten. Das war aber kein wirkliches Problem. Schließlich kann das Wandern entlang der Kante der Hohen Wand wirklich nur als Genußtour bezeichnet werden! Im Hubertushaus blieben wir 2 Nächte, um mehr Ruhe und Zeit zu haben, die Hohe Wand zu genießen.

Blick von der Eicherthütte zum Schneeberg

Leider blieb das sonnige Wetter nicht. Es fing sogar etwas an zu schneien, und es wehte ein ausgesprochen kalter Wind. Nun ja, Anfang April auf ca. 1000 m Höhe, da braucht man sich nicht wundern! Insgesamt konnten wir mit dem Wetter sehr zufrieden sein.
Vor allem bei der Eicherthütte hat man einen schönen Blick zum Schneeberg. Der hat für uns eine besondere Bedeutung. Schließlich wird das der 1. Berg unserer 2. Etappe sein...

Etappe 2: Über den Schneeberg

Etappe 3: Über die Rax zum Hochschwab und bis Kärnten

Letzte Änderung: 26.10.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/hohe_wand.php