Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Wanderwoche im Schweizer Jura


Blick vom Röti
Blick vom Röti

Der Schweizer Jura zählt geologisch nicht zu den Alpen. Wir waren nach einem ersten Kennenlernen vor wenigen Jahren wieder neugierig auf diese Landschaft und wollten hauptsächlich den südöstlichen Rücken erkunden, über den ein Fernwanderweg geht, der Jura-Höhenweg.
Wir fuhren mit dem Zug nach Balsthal und konnten schnell den Wald erreichen, um auf einem sehr steilen Pfad direkt oberhalb der Felsen aufzusteigen bis Schwengimatt, wo wir auf einem Bauernhof übernachteten. Hier findet sich die typische Jura-Landschaft mit ihren nur teilweise bewaldeten, langen Bergrücken und den schönen Wiesen, die - je nach Beweidungsdruck - jetzt Mitte August zum Teil noch richtig bunt waren. Immer wieder gibt es hübsche Kalkfelsen, die ebenso wie die Wiesen oft schöne Aussichtsmöglichkeiten bieten und natürlich eine andere Pflanzenwelt zeigen.

Wandflue
Wandflue

Auffallend sind die vielen Mehlbeeren, kleinere Bäume, die sich an solchen konkurrenzarmen Standorten wohlfühlen. Weiter ging es auf diesem Jurarücken in südwestlicher Richtung auf die Röti, mit 1.395 m die höchste Kuppe des Weissensteins. Von hier konnten wir in das flache Mittelland schauen, unter uns Solothurn. Irgendwo hinter dem Flachland soll man bei guter Sicht auch die Alpen sehen können, was uns aber vorerst nicht gegönnt war. Im nahen Hinterweissenstein fanden wir unseren Gasthof für die nächste Nacht.
Der folgende Morgen bot eine Überraschung für uns: Wenn auch im Dunst, aber wir konnten tatsächlich einen Teil der Alpen sehen. Ein überwältigender Anblick, schließlich ließen sich nicht nur irgendwelche Vorberge, sondern auch gletscherbedeckte Bergspitzen blicken! Da kam bei uns natürlich Sehnsucht auf ...

Landschaft auf dem Chasseral
Landschaft auf dem Chasseral

Wir stiegen auf die Hasenmatt, den höchsten Berg des Kantons Solothurn. Auch danach verläuft der Weg weiterhin auf ca. 1.400 m Höhe und bietet viel Sonne und Aussicht. Schließlich erreichten wir Obergrenchenberg, wo wir uns Kuchen gönnten und danach weiter an der Felskante (siehe Foto der Wandflue) entlang wanderten. Ein tolles Erlebnis! Nach einer Nacht in Untergrenchenberg stiegen wir ab nach Grenchen und fuhren mit dem Zug nach Delémont.
Als ein weiteres Ziel wollten wir unbedingt noch auf den Chasseral. Dazu fuhren wir mit dem Zug nach St-Imier und gingen zum Eingang der Schlucht Combe Grède, durch die ein sehenswerter Aufstieg führt. Der Chasseral ist gut 1.600 m hoch und damit eine der höchsten Jurakuppen. Man kann auch mit Bus oder Auto hinauffahren. Aber die meisten werden gar nicht ahnen, welch schönes Erlebnis sie dabei verpassen. Oben auf dem Chasseral gibt es dann vor allem eine große Wiesenlandschaft und einen häßlichen Sender, zu dem die vielen Autofahrer pilgerten.


Porrentruy, Blick von der Burg
Porrentruy, Blick von der Burg

Vom Chasseral gingen wir bis zum Dorf Nods, fuhren mit dem Bus in den hübschen Ort La Neuveville und von dort mit dem Schiff nach Biel.
Einen architektonisch unbedingt sehenswerten Ort besichtigten wir noch in diesem Urlaub, nämlich Porrentruy. Von der Burg hat man einen tollen Blick auf die gut erhaltene Altstand mit ihren vielen kleinen Häusern und reizvollen Dächern.
Der Schweizer Jura wird uns wiedersehen, wenn wir den Jura-Höhenweg weiter nach Südosten wandern.


Letzte Änderung: 30.9.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/schweizer_jura_2021.php